Zwischen den Zeilen: Unsere Buchtipps, Teil zwei 

von Patrik Maag

Auch im zweiten Teil geben wir euch ein paar Tipps, um eure Leselust (neu) zu entfachen.

  

Das Buch: Eine fast vergessene Unterhaltungsalternative. Wir haben ein paar unserer Lieblingsbücher zusammengetragen und stellen sie euch hier – wie schon in Teil eins – vor! 

 

Michail Bulgakow – Der Meister und Margarita

Der Teufel sucht Russland heim und versetzt die Bewohner mit Spuk, Hypnose und Intrigen ins Chaos. Mit viel Charme sowie satirischen und grotesken Elementen erweckt Bulgakow das Moskau der 1930er Jahre zum Leben und lässt dabei Lachmuskeln vibrieren und Gemüter erschaudern.  

In

Eine unheimliche „Sympathy for the Devil“, über die schon Mick Jagger sang, lässt sich für den Leser kaum vermeiden. Die titelgebenden Figuren sind tragikomisch. Der Meister wird in die psychiatrische Heilanstalt eingeliefert und trifft dabei auf andere Opfer des Teufels. Um den Meister wiederzusehen, geht dessen Geliebte Margarita einen Pakt mit dem Teufel ein. Doch zu welchem Preis? 

Bulgakows posthum erschienener Roman zählt mittlerweile als Klassiker der russischen Literaturgeschichte. Es werden sowjetische Willkür und Überwachungspraktiken angeprangert, über menschliche Werte wie Gut und Böse philosophiert und die Feigheit als größte Sünde offenbart. 

Empfehlung: Die Übersetzung von Alexander Nitzberg gilt gemeinhin als wohl treffendste deutsche Version des Buches.

 

Arthur Schnitzler – Traumnovelle 

Die junge Ehe von Albertine und Fridolin scheint harmonisch und glücklich zu sein. Beide lieben das gemeinsame Kind und einander innig.  

Doch eines Nachts wird der junge Arzt Fridolin für einen Notfall aus dem Schlaf gerissen und erlebt ereignisreiche Stunden, die sein Weltbild und seine Ehe ins Wanken bringen.  

Schnitzler, das Enfant Terrible der österreichischen Literaturszene, thematisiert in seiner Charakterstudie für die damalige Zeit Tabuthemen wie erotische Begierde und Individualismus. Was durchaus Themen eines aktuellen Groschenromans sein könnten, zählt dank seiner nuancierten Behandlung der Thematik zu einem wichtigen Stück der Wiener Moderne.  

Die Zeitlosigkeit von Schnitzlers Werk zeigt sich dadurch, dass die Traumnovelle als Vorlage für Stanley Kubricks letzten vollendeten Film „Eyes Wide Shut, mit Tom Cruise und Nicole Kidman in den Hauptrollen, diente. 

 

Jojo Moyes – Ein ganzes halbes Jahr (die komplette Reihe)  

Eine Liebesgeschichte, zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können. Zum einen gibt es Louise Clark, genannt Lou, die besonders durch ihren schrägen Modegeschmack auffällt. Auf der anderen Seite ist Will Traynor, ein Businessmann und Abenteurer, der nach einem Unfall lernen muss, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Obwohl beide aus verschiedenen Welten kommen, kreuzen sich ihre Wege und ihre gemeinsame Geschichte beginnt.  

Durch ihren Schreibstil lässt Jojo Moyes die Leser tief in das Geschehen eintauchen. Die Leser lachenlieben und hoffen gemeinsam mit den ProtagonistInnen.  

Die Geschichte endet jedoch nicht nach diesem Band, die Geschichte geht weiter mit „Ein ganzes neues Leben“ und „Mein Herz in zwei Welten“.  

 

Marc Raabe – Schlüssel 17 und Zimmer 19 

Zwei Bände der Tom Babylon-Serie sind bereits erschienen. Schauplatz der beiden Thriller ist Berlin und jeder Berlin-Besucher wird bei seiner nächsten Reise an die detailreichen und fesselnden Beschreibungen von Auto Marc Raabe denken. 

Ein grausamer Mord im Berliner Dom und ein Skandal auf der alljährlichen Berlinale. Erzählt aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Charaktere bleiben die Ermittlungen und die Suche nach dem Täter (oder den Tätern) bis zum Schluss unfassbar spannend.  

Gleichzeitig weisen Rückblicke auf die Vergangenheit des Ermittlers Tom Babylon auf eine persönliche Verstrickung in die Fälle hin und erschweren die Aufklärungsarbeit des gesamten Teams.  

Die Handlung nimmt so viele schicksalhafte Wendungen, dass bis zum Schluss unklar ist, ob und wie der Fall endet. 

 

Yuval Noah Harari – Eine kurze Geschichte der Menschheit  

Du willst wissen, wie alles begann, wie wirklich alles begann? Von der Evolution bis hin zur Überlegenheit des Homo Sapiens und der Entstehung von ReligionenNationen und der Welt, wie wir sie heute kennen?  

Es ist kein Wissenschaftsbuch, sondern eine interessante und aufschlussreiche Erzählung über die Geschichte der Menschheit mit zahlreichen Beispielen für die gewissen Aha-Momente beim Lesen.  

Yuval Noah Harari erklärt mit einfachen Worten die Welt. Es empfiehlt sich, das Buch parallel mit Freunden und Bekannten zu lesen, um sich regelmäßig über die neuen Erkenntnisse auszutauschen. 

 

 

Da war bestimmt etwas für dich dabei. Also worauf wartest du noch? Bestell am besten bei deinem Buchhändler vor Ort.  #supportyourlocalbookstore 

Auch heute gibt es für euch wieder Buchtipps, um gegen die Corona-Langeweile anzukämpfen

Wenn dich passive Teilnahme an Literatur nicht erfüllt und du abseits dieser Empfehlungen noch Zeit und Muße findest: Greif doch selbst zu Stift und Papier (wie du richtig schreibst, kannst du hier erfahren). Wenn es vielleicht auch nicht gleich zum Weltbestseller reicht, manchmal tut’s auch ein Tagebucheintrag oder ein Brief an Menschen, die einem am Herzen liegen.