Nudeln und Corona hamsterst du noch oder knetest du schon

von Anna Maria Jungnickel

Nudeln sind neben Klopapier derzeit die vielleicht gefragtesten Produkte im Supermarkt. Und so gut wie immer ausverkauft. Aber warum? Klar, Spaghetti Bolognese ist ein Lieblingsessen für Jung und Alt, schnell zubereiteund passt immer, egal ob zum Mittag- oder Abendessen. Aber müssen Nudelpackungen deshalb regelrecht gehamstert werdenWarum versuchst du dich nicht einfach mal daran, Nudeln selbst herzustellenVielleicht stand das schon immer auf deiner Bucket List – jetzt hast du eh Zeit!

Oma Rezept

Nudeln machen wie bei Oma 

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, fällt mir gleich die Nudelsuppe von meiner Oma ein. Vor allem wenn ich krank war, war sie die beste Medizin. Wie es sich für eine richtig gute Suppe gehört, gab es sie immer mit selbstgemachten Nudeln

Das Kochen wie bei Oma gerät in unserem normalen, hektischen Tagesablauf in den Hintergrund. Aber das war vor Corona – deshalb kochen wir heute hausgemachte Nudeln. 

Selbstgemachte Nudeln können leicht und mit wenig Zutaten hergestellt werden

Das Grundrezept für einen Nudelteig ist nämlich eigentlich total einfach. Du brauchst dafür: 

400g Mehl (Typ 405) 

4 Eier 

1 Prise Salz

Also, los geht’s!   

Neben den genannten Zutaten brauchst du nur ein wenig Kraft zum Kneten und eine Portion Liebe. Denn die schmeckt man später auf jeden Fall! 

Als erstes gibst du das Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche und formst in der Mitte eine Mulde. In diese Mulde kommen die Eier und die Prise Salz. Anschließend schnappst du dir eine Gabel und vermengst alles nach und nach von innen nach außen mit dem Mehl.  

Dadurch entsteht eine bröselige Masse, die du mit feuchten Händen für ungefähr fünf bis zehn Minuten zu einem glatten Teig verknetest. Hat der Teig eine erste Struktur bekommen, kannst du eine Kugel daraus formen, sie plattdrücken und wieder verkneten. Je länger du den Teig knetest, umso besser.  

Nach dem Kneten sollte der Teig nicht mehr allzu klebrig sein, sodass du ihn zu einer Kugel formen kannst und in Frischhaltefolie einwickelst. Danach muss er für 30 bis 60 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen.  

Jetzt kommt die Form ins Spiel 

Für die Weiterverarbeitung des Teigs hast du jetzt verschiedene Möglichkeiten. Entweder du bist stolze(r) Besitzer(in) einer manuellen oder elektrischen Nudelmaschine, oder du nutzt deine Muskelkraft und ein Nudelholz. Durchhalten, es lohnt sich! 

Ganz klassisch wie bei Oma stellen wir die Nudelmaschine nun in die Ecke und verwenden das Nudelholz zum Ausrollen. Den Teig verarbeitest du auf einer leicht bemehlten und glatten Oberfläche. Damit dir das leichter fällt, unterteilst du den Teig am besten in kleinere Teilstücke, die du dann mit deinem bemehlten Nudelholz ausrollen kannst. Den restlichen Teig wickelst du währenddessen wieder in Frischhaltefolie ein, damit er nicht austrocknet.   

Der Teig muss solange gerollt werden, bis er eine Dicke von ungefähr einem Zentimeter hat. 

Danach stehen dir viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie du ihn weiterverarbeiten kannst. Für die klassischen Bandnudeln faltest du den Teig mehrmals zusammen und schneidest ihn mit einem scharfen Messer in schmale Streifen. Für Ravioli könntest du zum Beispiel runde Keksausstecher hernehmen.  

Ab ins Wasser!  

Deine selbstgemachte Pasta kannst du nun nach Belieben weiterverarbeiten. Du kannst sie sofort in gesalzenes Wasser geben, dann hat die Pasta eine Kochzeit von ungefähr zwei Minuten. Du kannst sie aber auch erst etwas trocknen lassen. Das geht am besten auf einem großen Holzbrett, das du vorher mit etwas Mehl bestäubst. 

Wichtig ist, dass du die Nudeln mit etwas Abstand zueinander legst, damit sie nicht aneinanderkleben. Außerdem musst du beachten, dass sich die Kochzeit durch das Trocknen etwas verlängert.  

Das Trocknen der Pasta hat den Vorteil, dass sie auch im Topf beim Kochen nicht gleich aneinanderklebt! Das hat mir übrigens meine Oma beigebracht. 

Falls du die Pasta nur vorbereiten und nicht gleich kochen willst, kannst du die frischen Nudeln für bis zu drei Tagen im Kühlschrank lagern.

Bei der Soße einfach mal kreativ werden - oder ganz klassisch Bolognese

Sei kreativ! 

Nachdem du jetzt super leckere Pasta hergestellt hast, brauchsdu natürlich noch eine Soße. Hier kannst du dich frei entfalten und kreativ werden. Egal ob du dazu ganz klassisch Bolognese kochst, die Nudeln für eine leckere Suppe verwendest oder mal etwas ganz Neues wagen willst – probier’ dich aus, schau was deine Vorratskammer hergibt und staune wie vielseitig Nudeln einsetzbar sind! 

 

 

Jetzt hast du gesehen, wie einfach du Nudeln auch daheim herstellen und genießen kannst 

 

Also los geht’s! Schnapp dir deine Kochschürze und lass die Nudeln im Supermarktregal für diejenigen übrig, die im Kochen weniger talentiert sind als du!! 

 

 

Buon appetito!